IG Agrarstandort Schweiz
24. August 2019

Nur vorbildliche Umsetzung schafft die notwendige Akzeptanz

Für eine seriöse Beurteilung des Mercorsur-Abkommens fehlen noch Informationen. Bei cleverer Umsetzung scheinen die jährlich gewährten Konzessionen an Importmengen für den Rindfleischsektor verkraftbar zu sein. Die Partner der Schweizer Rindfleisch-Vermarktungskette könnten die Gelegenheit nutzen, sich neu und besser zu positionieren, auch bezüglich Nachhaltigkeit. Begleitmassnahmen im Rahmen der AP22+ könnten dies ergänzen (Produktionssystembeiträge, Tierwohlbeiträge etc.).

Die stark angewachsenen Brandrodungen im Amazonasgebiet und die Haltung des brasilianischen Präsidenten Bolsonaro in Umweltfragen sind ein kommunikativ denkbar schlechtes Umfeld für die nüchterne Einordnung des Handelsabkommens. Die IGAS sieht darin allerdings den Vorteil, dass der Nachhaltigkeit gerade daher besonders grosse Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Auch neue Exportmöglichkeiten für Schweizer Milchprodukte stellen eine Chance dar. Das Abkommen EFTA-Mercosur muss eine positive Dynamik auslösen für Unternehmen, die hier und dort im Sinne der Nachhaltigkeit arbeiten. Genau daran gilt es zu arbeiten. Der vom Bundesrat in der Medienmitteilung vom 24. August erwähnte „Dialog zur nachhaltiger Land- und Ernährungswirtschaft“ muss zu konkreten Resultaten beim Klimaschutz und der nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen führen.

Die IGAS wird sich konstruktiv einbringen.